Balustraden

Die Balustrade ist eine französische Bauform zur Gestaltung von Balkonen, Treppen und Terrassen. Sie besteht aus einer niedrigen Säulenreihe, die als Geländer oder Brüstung an Terrassen, Treppen, Balkonen oder Vorbauten eingesetzt wird. Zumeist werden Balustraden individuell und kunstvoll gestaltet. Als Materialien kommen am häufigsten Naturstein, Holz oder Beton zum Einsatz. Seit der Frühen Neuzeit wurden viele repräsentative Gebäude mit prunkvollen Balustraden ausgestattet. Heute kommen Balustraden wieder in Mode. Zur anspruchsvollen dekorativen Gestaltung von Privathäusern eignen sie sich hervorragend.

Aufbau und Verwendung von Balustraden
Die Einzelsäulen einer Balustrade nennt man Docke oder Baluster. Sie werden durch einen Untergurt und einen Obergurt begrenzt. Am Obergurt wird der geschwungene Handlauf angebracht. An markanten Punkten, wie beispielsweise Treppenabsätzen, werden häufig Postamente gesetzt. Auf ihnen können Zierelemente wie z.B. Skulpturen platziert werden. Heute erfreut sich die Errichtung von Balustraden im Außenbereich anspruchsvoll gestalteter Bauobjekte wachsender Beliebtheit. Sie dienen als Hausschmuck für Terrassen und Balkone sowie als Gartendekoration. Außentreppen lassen sich mit Balustraden in einen kunstvoll gestalteten Blickfang verwandeln.

Geschichte von Balustraden
Ihren Ursprung haben Balustraden bereits in der Antike. Im Mittelalter findet man sie in der Außenarchitektur von Kirchenbauten, in Südeuropa auch an bürgerlichen Repräsentativbauten, man denke an Florenz oder Venedig. Vor allem die prachtvoll gestaltete Veranda hat hier ihren Ursprung. Als man zur Zeit der Renaissance verstärkt auf Architekturformen der Antike zurückgriff, wurde auch die Balustrade wiederentdeckt. In Renaissance- und Barockbauten aller Art wurde die Balustrade zum unentbehrlichen Stilelement. Während zunächst überwiegend Holz und Naturstein verarbeitet wurden, nahm im 19. Jahrhundert die eingesetzte Materialvielfalt zu. Verstärkt wurden Balustradenelemente aus Beton und Gusseisen verwendet. Im Bauhausstil wurde der Einsatz von Balustraden zur Verzierung schlicht gestalteter Veranden und Treppenhäuser zum letzten Mal gefördert. Heute sind nur noch wenige Balustraden im Stadtbild zu sehen. Da sie als platzraubend und nicht mehr modern galten, wurden sie vielfach entfernt. Erhalten geblieben sind sie häufig nur noch in den Treppenhäusern repräsentativer Gebäude. Mittlerweile geht der Trend aber wieder zur Balustrade. Moderne Balustradensysteme verbinden Zweckmäßigkeit, individuelle Wünsche und klassische Bautraditionen. Sie eignen sich auch für moderne Gebäude.

Moderne Balustradensysteme – einige Beispiele
Die Gestaltungsmöglichkeiten von modernen Balustradensystemen sind äußerst vielfältig. Grundsätzlich geht es darum, dem Eigenheim ein edles und doch individuelles Äußeres zu verschaffen. Balustradensysteme kombinieren zu diesem Zweck detailreiche Feinarbeit mit einem imposanten Gesamtbild. Rustikale Balustraden aus Eichenholz im so genannten Gernikastil ermöglichen eine prachtvolle und zugleich zeitlose Verschönerung von Treppen, Balkonen und Terrassen. Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind steinerne Balustraden mit schlanken Balustern empfehlenswert. Balustradensysteme unterscheiden sich unter anderem im Abstand der Baluster. Während größere Baluster mehr Möglichkeiten für Verzierungen bieten, stehen schlanke Baluster in größerem Abstand zueinander und lassen die Konstruktion offener wirken. Außerdem verfügt letztere Variante über ein geringeres Eigengewicht und ist daher auch für Bauten mit begrenzter Tragfähigkeit geeignet. Auch moderne Balustraden können äußerst facettenreich gestaltet sein. Vorbild sind die Architektur der Renaissance und des Barock. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Modelle, die sich an Balustraden in spanischen und französischen Städten orientieren. Balustraden passen auch zu modernen Gebäuden, das gilt insbesondere für Baluster mit einem quadratischen Querschnitt und geradliniger Gestaltung.

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