Hausbesitzer aus ganz Deutschland beschäftigen sich nicht erst seit gestern immer häufiger und immer ausgiebiger mit dem Thema Energiesparen. Das Energiesparen fängt natürlich durchaus damit an, gezielter zu heizen. Es hört aber eindeutig nicht damit auf. Viele Häuser, gerade Altbauten, sind regelrechte Energieschleudern. Was bedeutet das? Zum Beispiel, dass sie nicht wirklich effizient sind, wenn es darum geht, die Energie zu halten. Meistens sind sie nämlich so schlecht gedämmt, dass sie einen großen Teil der genutzten Energie, in diesem Fall die Wärme, direkt an die Außenwelt abgeben. Die Heizungswärme geht verloren. Je nachdem wie schlecht das Haus gedämmt ist, kann es sich hierbei jedoch um mehr als 50 oder 60 Prozent handelt. Es herrscht also eindeutig Handlungsbedarf.
Eine der neuesten und auch beliebtesten Dämmtechniken ist die Einblasdämmung. Sie ist im Moment in aller Munde. Aber was genau versteht man unter einer Einblasdämmung? Wie wird diese angewendet? Was bewirkt diese und wie effizient ist sie? Und was sollte man sonst noch beachten oder wissen, wenn es um das Thema Einblasdämmung geht?
Was genau versteht man unter einer Einblasdämmung?
Bei der Einblasdämmung handelt es sich um eine nur bedingt neuwertige Technik, mit der man eine nachträgliche Kerndämmung vornehmen kann. Sie findet eigentlich bereits seit einigen Jahren immer wieder Verwendung. Jedoch steigt ihre Beliebtheit seit geraumer Zeit immer mehr an. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der immer stärker ansteigenden Kosten für Heizöl und Co. Denn nicht wenige Eigenheimbesitzer und auch Bauherrn versuchen, ihre Häuser heute so wärmedämmend wie nur irgendwie möglich zu machen. Bei neuwertigen Häusern ist das relativ einfach. Schließlich kann man sich hier ausschließlich an neuwertigen Materialien und an modernen Verfahren bedienen. So manches neuwertige Haus verspricht daher mittlerweile sogar ein Null-Energie-Haus zu sein – mit der richtigen Rundum-Ausstattung versteht sich. Aber zurück zur Einblasdämmung.
Was kann man tun, wenn man ein älteres Haus besitzt und dieses im Kern nur unzureichend bis gar nicht gedämmt wurde? Schließlich helfen auch die neumodischsten Fenster, Fensterdämmungen und auch Dachstuhldämmungen nicht wirklich viel, wenn alle Wände durchlässig und mangelhaft gedämmt sind. Genau in diesen Fällen kommt die Einblasdämmung zum Einsatz. Denn bei dieser wird das Dämmmaterial nachträglich in die Zwischenwände geblasen.
Wie funktioniert eine Einblasdämmung?
Eines vorweg: Die Einblasdämmung lässt sich nur bei sogenanntem zweischaligen Mauerwerk verwenden. Unter zweischaligem Mauerwerk versteht man die Mauerwerksformen, die über einen erreichbaren Luftspalt zwischen der Innen- und Außenwand verfügen. Die äußere Mauer diente hierbei früher als Schutz vor Wind und Wetter, während die innere die Aufgaben des Schallschutzes und der Tragevorrichtung übernahm. Je nachdem, wann das Haus mit dieser Technik errichtet wurde, können sich im Zwischenraum rein gar nichts außer Luft, oder auch alte und teilweise unzureichende Dämmstoffe aus alten Zeiten befinden. Nicht immer hat man in diesen Fällen aber das Geld und die Muße, die Wände zu öffnen und neuwertige Dämmstoffe zu verbauen. Die Alternative ist die Einblasdämmung.
Bei der Einblasdämmung werden mehrere Löcher in die Außenwand gebohrt. Diese sind meistens jeweils 3 bis 5 Zentimeter voneinander entfernt und weisen einen Durchmesser von rund 2,5 Zentimetern auf. Durch diese Löcher werden dann lose und weiche Dämmstoffe in den Innenraum der Wände geblasen. Dafür wird eine spezielle Einblasmaschine verwendet, die unter anderem Unterdruck erzeugt. Das verdichtet das Material und erhöht den Dämmeffekt. Für die Dämmung finden hier übrigens Materialien wie Holzfasern, Zellulose-Flocken, EPS-Granulat und zum Beispiel auch Perlit-Perlen Verwendung. Für das Material ist sehr wichtig, dass es beständig, dicht und dennoch fein genug zum Einblasen ist. Und: Nach dem Einblasen werden alle Löcher natürlich wieder fachgerecht verschlossen.
Die Frage der Fragen: Wie effizient ist eine Einblasdämmung?
Nachweislich gehen bei den meisten Altbauten durchschnittlich etwa 30 Prozent der gesamten Heizwärme über die Außenwände verloren. Daher ist es verständlich, dass viele Hausbesitzer auf kurz oder lang nach einer möglichst wirksamen und effektiven Lösung suchen. Aber handelt es sich bei der Einblasdämmung um eine solche? Ist das Verfahren wirklich effektiv und mit anderen Dämmungsverfahren vergleichbar? Pauschal lässt sich diese Frage selbstverständlich nur sehr bedingt beantworten. Denn hier kommt es immer auch auf das Gesamtpaket an, welches man in Sachen Dämmung vorweisen kann. Denn um wirklich gezielt Energiesparen zu können, sollte man auch Fenster, Türen und das Dach ausgiebig dämmen. Jedoch ist erwiesen, dass sich der Wärmeverlust durch eine Einblasdämmung, oder durch eine vergleichbare Kerndämmung, um mindestens 15 bis 20 Prozent reduzieren lässt. Im Dachbereich kann sich die Ersparnis sogar auf 20 bis 40 Prozent belaufen.
Jedoch muss auch erwähnt werden, dass eine Einblasdämmung den einen oder anderen Nachteil mitbringt. Zum Beispiel den, dass durch die Dämmung des Kerns eine schlechtere Luftzirkulation die Folge sein könnte. Mit einem intelligenten Lüftungssystem, oder mit dem richtigen Lüftungsverhalten, lässt sich dieser Nachteil aber schnell aus der Welt schaffen. Und: Die oftmals befürchteten Feuchtigkeitsschäden treten nach einer Einblas- oder auch Kerndämmung bei Weitem seltener auf, als es behauptet wird.
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