Ursprung

Gartenhäuser im Wandel der Zeit – eine kleine Zeit-und Kulturreise
Gärten, die nicht nur als Nutzgärten dienten, wurden schon sehr früh in der Geschichte der Menschheit angelegt.
Bereits die Hochkulturen der Assyrer und Babylonier legten kunstvolle Hochgärten an. Auch die Perser hatten eine hochentwickelte Gartenkultur. In diesen frühen Gartenanlagen spielten Gartenhäuser bereits eine Rolle und waren in die Ausgestaltung der Gärten unmittelbar einbezogen. Ästhetische Gesichtspunkte waren dabei ebenso wichtig wie der rein praktische Nutzen.

Von den alten Ägyptern wissen wir aufgrund von Ausgrabungsfunden, dass sie bereits 2000 Jahre vor Christus, Pavillons und Laubhütten nutzten.
Die Pavillons in ihren Palast- und Lustgärten ruhten auf Säulen, die ein Holzdach trugen. Derartige Pavillons waren bepflanzt und boten schattige Sitzplätze, meist in der Nähe von Wasserbecken oder künstlich angelegten Bachläufen. Diese Luxusgärten waren allerdings nur der Oberschicht vorbehalten. Alleine die Bewässerung der Gärten durch Kanalsysteme muss sehr aufwändig und sehr kostenintensiv gewesen sein.

Antike
Im antiken Griechenland waren derartige Privatgärten nicht gebräuchlich. Aber auch die Griechen pflegten neben ihren Nutzgärten großzügige Parkanlagen und lichte Haine, vor allem in Verbindung mit ihrem Gymnasium genannte Sportsstätten. In diesen baumbestandenen Hainen gab es neben Tempelbauten, Statuen und Schwimmbecken auch kleine, luftige Gartenhäuser, die zum Verweilen und diskutieren einluden.
Die reichen Römer der Antike lebten meist auf dem Land und der Ertrag ihrer Felder, Olivenhaine und Obstgärten sicherte ihren Wohlstand. Mit dem Entstehen der reinen Wohnvillenviertel in den Städten, kultivierte die römische Oberschicht auch eine eigene Gartenarchitektur. Zunächst war der Innenhof der Häuser meist vollständig mit Steinmosaiken ausgelegt und die Pflanzen wurden in Tontöpfen präsentiert. Im Laufe der Jahrhunderte allerdings wurden freie Gartenflächen angelegt, die neben schattenspendenden Bäumen, auch Blumen und Pflanzen aller Art Raum boten. Es wurden Grotten, Wasserbecken und Pergolen angelegt und auch kleine Gartenhäuschen, die römischen Tempeln nachempfunden waren.

Asiatische Gärten
Auch in Japan und China waren einfache oder aufwändige Bauwerke Teil der kunstvoll angelegten Gartenanlagen. Teehäuser und kleine Nachbildungen von Pagoden prägten das Bild der asiatischen Gärten. Die Gartenhäuser, vorwiegend aus Holz oder Bambus gebaut, boten Rückzugsmöglichkeiten für kreative Beschäftigungen oder dienten dem geselligen Beisammensein und feucht-fröhlichen Trinkgelagen. In den Teehäusern wurden rituelle oder religiöse Handlungen praktiziert. Hier wurde die Teezeremonie entwickelt und meditative Aspekte standen häufig bei der Nutzung der Gebäude im Vordergrund.

Gärten in Europa – vom Mittelalter bis heute
In unserem europäischen Kulturkreis spielten großzügig geplante und angelegte Prunkgärten erst im späten Mittelalter eine Rolle. In diesen Gärten standen einfache Gartenhäuser zur Aufbewahrung der Gartengerätschaften. Häufig waren diese aus Stein gemauert und ein oder zweistöckig gebaut. Genutzt wurden sie meist als Unterkünfte für den Kutscher oder den Gärtner oder anderes Dienstpersonal.

Die Gartenhäuschen fanden aber auch Verwendung für romantische Treffen und boten im Sommer ein lauschiges und verstecktes Plätzchen. Dort konnte, ungestört von neugierigen Blicken, die Zweisamkeit genossen werden. Dazu lagen sie meist in versteckten Winkeln des Gartens, so weit vom Haupthaus entfernt wie möglich.

Vor allem im Barock und Rokoko spielten sie eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben der Oberschicht und boten vielerorts die entsprechende, erforderliche Kulisse, zum Beispiel für die damals groß in Mode gekommene Schäferromantik.
Aber auch in späteren Epochen verloren Pavillons oder auch Gartenhäuschen nichts von ihrer Bedeutung und Faszination.
Sie gehörten zu einer harmonischen Gartenarchitektur einfach dazu und stellten vielfach einen reizvollen Kontrast zur üppigen, grünen Vegetation oder den bunten, blühenden Blumenbeeten dar.

In der Gründerzeit dominierten rustikale Gartenlauben aus Schmiedeeisen, während die kleinen Gartenbauwerke im Jugendstil wieder leichter und vornehm-schlichter gestaltet waren.
Häufig wurden sie errichtet aus Stein und hellem Holz, hatten bunte Glasfenster und waren avantgardistisch mit Korbsesseln möbliert. Künstler nutzten sie häufig als Ateliers.

In Berlin entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Kleingärten. Eingerichtet auf Anordnung der städtischen Verwaltung, sollten sie der armen Bevölkerung zur Selbstversorgung mit Kartoffeln und Gemüse dienen. Die Laubenpieper, wie sie bald scherzhaft genannt wurden, konnten durch ihre Gartenhütten einen zusätzlichen Wohnraum in den Sommermonaten bekommen und ihre Kinder einen Platz zum Spielen an der frischen Luft.
Die Kleingartenkultur die sich daraus entwickelte, wurde später nach dem Orthopäden Dr. Daniel Gottlieb Moritz Schreber, Schrebergärten genannt. Dieser Arzt forderte unter anderem die Einrichtung von öffentlichen Spielplätzen, als Ausgleich zu den engen Wohnquartieren und häufig viel zu kleinen Wohnungen.

Der eigene Garten, als Freifläche zum Spielen und zum direkten Erleben von Natur und Umwelt, ist für Kinder auch heute noch so wichtig wie damals. Aber auch für Erwachsene, deren Alltag häufig von Stress und Hektik geprägt ist, stellt die freigestaltete, grüne Oase des eigenen Gartens eine unschätzbare Kraftquelle dar.
Und Gartenhäuser, Blockhütten oder auch nur Geräteschuppen tragen zu einer gut organisierten und komfortablen Nutzung des eigenen Gartens ganz entscheidend bei.

…und jetzt Du!

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